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Betriebssysteme - Netzwerk 

Last Update: 22. Juni 2001/Webmaster

Startdiskette ins Windows-Netz
Thema: Notfalldiskette
  Ein Tipp für Anwender, die mit Windows 95 oder 98 in einem Netzwerk arbeiten: Sollte Windows nicht mehr starten, haben Sie - logischerweise - auch keinen Netzzugriff. Sie kommen also nicht an wichtige Dateien auf dem Server, die die Reparatur des Systems entscheidend beschleunigen würden. Das gleiche gilt für Notebooks ohne CD-ROM-Laufwerk, auf denen Sie die Software über das Netz installiert haben. In solchen Fällen wäre eine Notfalldiskette mit Netzwerkunterstützung hilfreich. In Windows ist eine solche Funktion nicht vorgesehen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie trotzdem eine erweiterte Notfalldiskette erstellen.

Daten für die Notfalldiskette: Unter Windows 3.x war es kein Problem, eine netzwerktaugliche Startdiskette anzulegen. Man musste lediglich einige Dateien auf eine Diskette kopieren, und schon klappte der Netzzugriff. Die notwendigen Dateien sind bei Windows 95/98 weiter vorhanden. Während aber bei Windows 3.x Informationen über die Netzwerkkonfiguration in der Datei SYSTEM.INI enthalten waren, finden Sie diese bei Windows 95/98 in der Registry. Und genau hier liegt das Problem: Mit einer Grösse von etwa 4 MB passt
die Datei SYSTEM.DAT nicht auf eine handelsübliche Diskette. Es ist jedoch möglich, die Netzwerkdaten aus der Registry zu extrahieren und daraus eine nur wenige KB grosse SYSTEM.DAT zu erstellen.
Wie vor allen Arbeiten an der Registry sollten Sie zuerst eine Sicherungskopie der Dateien SYSTEM.DAT und USER.DAT anlegen. Starten Sie danach Regedit, suchen Sie den Schlüssel "Hkey_Local_Machine\System\Cur rentControlSet\Control\ComputerNa me\ComputerName", und markieren Sie ihn. Klicken Sie im Menü "Registrierung" auf "Registrierungsdatei exportieren", und speichern Sie die Datei unter dem Namen 1.REG beispielsweise im Verzeichnis C:\Reg. Ebenso verfahren Sie mit den drei Schlüsseln

Hkey_Local_Machine\System\CurrentControlSet\Services\VxD
Hkey_Local_Machine\Network\Logon
Hkey_Local_Machine\Software\Microsoft\Windows\
CurrentVersion\Network


die Sie unter den Namen 2.REG, 3.REG und 4.REG speichern. Öffnen Sie diese drei Dateien mit einem Texteditor, und entfernen Sie jeweils die erste Zeile ("Regedit4"). Die Datei 1.REG dürfen Sie nicht verändern. Anschliessend öffnen Sie über "Start, Programme, MS-DOS-Eingabeaufforderung" ein DOS-Fenster und wechseln in das Ver- zeichnis, in dem Sie die REG-Dateien gespeichert haben. Legen Sie nun über den Befehl

copy 1.reg+2.reg+3.reg+
4.reg n.reg

die Datei N.REG an. Aus dieser Datei erstellen Sie im MS-DOS-Modus eine SYSTEM.DAT durch Eingabe von

regedit /L:c:\reg\system.dat
/R:c:\reg\user.dat /c n.reg

Dabei erhalten Sie ausserdem eine USER.DAT, die Sie nicht benötigen und daher löschen können. Die Eingabe von "/R:c:\reg\user.dat" ist jedoch unbedingt notwendig, weil Regedit sonst die USER.DAT im Windows-Verzeichnis überschreibt.
So erstellen Sie die Notfalldiskette: Um jetzt die Netzwerk-Startdateien auf eine bootfähige Diskette zu übertragen, können Sie die MKNET.BAT benutzen:

copy %windir%\HIMEM.SYS a:
copy %windir%\EMM386.EXE a:
copy %windir%\NDISHLP.SYS a:
copy %windir%\NET.EXE a:
copy %windir%\NET.MSG a:
copy %windir%\NETH.MSG a:
copy %windir%\PROTMAN.DOS a:
copy %windir%\PROTMAN.EXE a:
copy %windir%\PROTOCOL.INI a:
copy %windir%\SYSTEM.INI a:
copy c:\netreg\SYSTEM.DAT a:
copy %windir%\<USERNAME>.PWL a:
copy %windir%\<NETDRIVER>.DOS a:

Die Dateinamen in spitzen Klammern müssen Sie anpassen. Für <USERNAME>.PWL etwa setzen Sie den Namen der von Ihnen verwendeten Kennwortdatei ein, beispielsweise TE. PWL, wenn Ihr Benutzername "TE" ist. <NETDRIVER>.DOS" müssen Sie durch den Namen des Treibers Ihrer Netzwerkkarte ersetzen. Im Windows-Verzeichnis befinden sich in der Regel nur zwei Dateien mit der Endung DOS. Die eine ist PROTMAN.DOS und die andere der Treiber für die Netzwerkkarte. Eine weitere Anpassung betrifft die SYSTEM.INI. Öffnen Sie diese in einem Texteditor, und suchen Sie den Schlüssel "[Password Lists]". Ergänzen Sie den Verweis auf die PWL-Datei durch die Laufwerksangabe "A:\". Die komplette Zeile kann dann beispielsweise "TE=A:\TE.PWL" lauten.
Um die Netzwerktreiber beim Start zu laden, fehlen auf der Diskette jetzt noch eine CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT. Beispiele für diese Dateien:

CONFIG.SYS (<NETDRIVER> anpassen)

device=a:\himem.sys
device=a:\protman.dos /I:a: device=a:\<NETDRIVER>.dos
device=a:\ndishlp.sys
lastdrive=z

AUTOEXEC.BAT

net start
net use x: \\piggy\install

Danach können Sie Ihr System von der Diskette booten. Die AUTOEXEC.BAT verbindet Sie automatisch mit dem Server "piggy" und der Freigabe "install". zuzugreifen. Die Befehle der AUTOEXEC.BAT können Sie natürlich auch manuell am Prompt eingeben. Beachten Sie, dass der Net-Befehl nur Verbindungen zu Servern ermöglicht, die als Protokoll IPX oder Netbeui verwenden. Das Protokoll TCP/IP ist ausgeschlossen.

 

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