Windows XP ist das neugierigste Betriebssystem
aller Zeiten. In keine der vorherigen Windows-Versionen hat
Microsoft so
viele Komponenten eingebaut, die über das Internet Kontakt mit
Microsoft-Servern aufnehmen. Gleichzeitig beteuert der
Software-Hersteller, dass keine dieser Komponenten persönliche Daten
überträgt. Doch bei vielen Anwendern bleibt das Gefühl, es könne
vielleicht doch spioniert werden.
Zusätzlich verursacht bei vielen die
Zwangsaktivierung des neuen Systems schlechte Laune: Wer nicht per
Internet oder Telefon eine so genannte "Installations-ID" an
Microsoft durchgibt, kann das Betriebssystem nur 30 Tage lang nutzen.
Die gute Nachricht ist: Anwender haben durchaus Rechte und können
diese auch gegen Microsoft durchsetzen.
Welche Komponenten von XP Verbindung zum
Internet herstellen und wie Sie das abschalten, erfahren Sie hier. Sie
erfahren ausserdem, wie Sie Ihre bei der Produktaktivierung
gespeicherten Daten bei Microsoft einsehen können.
Hintertüren
Windows XP wartet mit einer Reihe von neuen
Funktionen auf, die mit Microsoft-Servern Kontakt aufnehmen wollen,
etwa Windows-Update, Fehlerberichterstattung und Zeitsynchronisation.
Manche Leser befürchten auch, dass der Remote-Desktop eine
potenzielle Sicherheitslücke darstellt. Weitere Funktionen sind aus
älteren Windows-Versionen und Anwendungen bekannt.
Der Internet Explorer suchte schon vor XP
automatisch nach Updates. Ebenso der Media Player, der sich nicht nur
die passenden Codecs besorgt, sondern seit Version 7 auch eine
Identifikationsnummer aussendet. Den Messenger von Microsoft mit
seiner umstrittenen "Passport"-Technik hat sich bisher nur
der auf den PC geladen, der ihn auch wirklich einsetzen wollte. Bei
Windows XP sind jetzt alle diese Anwendungen und Funktionen Standard.
Sowohl die altbekannten als auch die neuen
Funktionen bieten einen Service, der durchaus etwas für sich hat.
Beispiel Zeitsynchronisation: Die neue Funktion von Windows XP stimmt
die Uhrzeit des PCs mit einer Uhr im Internet ab. Natürlich wird dazu
ein Internet-Server von Microsoft kontaktiert. Auch die neue Funktion
Fehlerberichterstattung verspricht - zumindest langfristig - einen
Nutzen für den Anwender: Sobald ein Programm abstürzt, schreibt
Windows XP einen Fehlerbericht und gibt dem Anwender die Möglichkeit,
ihn per Internet an Microsoft zu senden. So kann der Hersteller sein
Betriebssystem weiter verbessern.
Allerdings ist das eben nur eine langfristige
Auswirkung. Zunächst einmal erfährt Microsoft, welche Programme die
XP-Anwender nutzen - eher ein Vorteil für Microsoft als für die
Anwender. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Funktionen. Sie
sind nicht grundsätzlich schlecht, teilweise sogar nützlich.
Allerdings kann Microsoft auf diese Weise eine gigantische Datenbank
aufbauen.
So schützen Sie sich
Grundsätzlich gilt: Microsoft hat dafür
gesorgt, dass sich alle genannten Funktionen abschalten lassen. In der
Regel geht das sogar sehr einfach. Im Media Player etwa lässt sich
die Kontaktaufnahme zum Internet über "Extras, Optionen"
kontrollieren. Die neuen Funktionen von XP können Sie ebenfalls
einfach über die Systemsteuerung abstellen.
Die Zeitsynchronisation etwa lässt sich unter
"Datum und Uhrzeit" abschalten oder auf einen anderen
Internet-Server als den von Microsoft umlenken. Doch auch wenn sich
jeder einzelne Punkt recht leicht beseitigen lässt, in der Summe wird
es zeitaufwendig, das System dicht zu machen.
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