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Betriebssysteme - Windows XP

Last Update: 22. Januar 2002/Webmaster

 

Windows XP abgeriegelt
Thema: Windows XP ist das neugierigste Betriebssystem aller Zeiten. In keine der vorherigen Windows-Versionen hat Microsoft so viele Komponenten eingebaut, die über das Internet Kontakt mit Microsoft-Servern aufnehmen. Gleichzeitig beteuert der Software-Hersteller, dass keine dieser Komponenten persönliche Daten überträgt. Doch bei vielen Anwendern bleibt das Gefühl, es könne vielleicht doch spioniert werden.

Zusätzlich verursacht bei vielen die Zwangsaktivierung des neuen Systems schlechte Laune: Wer nicht per Internet oder Telefon eine so genannte "Installations-ID" an Microsoft durchgibt, kann das Betriebssystem nur 30 Tage lang nutzen. Die gute Nachricht ist: Anwender haben durchaus Rechte und können diese auch gegen Microsoft durchsetzen.

Welche Komponenten von XP Verbindung zum Internet herstellen und wie Sie das abschalten, erfahren Sie hier. Sie erfahren ausserdem, wie Sie Ihre bei der Produktaktivierung gespeicherten Daten bei Microsoft einsehen können.

Hintertüren

Windows XP wartet mit einer Reihe von neuen Funktionen auf, die mit Microsoft-Servern Kontakt aufnehmen wollen, etwa Windows-Update, Fehlerberichterstattung und Zeitsynchronisation. Manche Leser befürchten auch, dass der Remote-Desktop eine potenzielle Sicherheitslücke darstellt. Weitere Funktionen sind aus älteren Windows-Versionen und Anwendungen bekannt.

Der Internet Explorer suchte schon vor XP automatisch nach Updates. Ebenso der Media Player, der sich nicht nur die passenden Codecs besorgt, sondern seit Version 7 auch eine Identifikationsnummer aussendet. Den Messenger von Microsoft mit seiner umstrittenen "Passport"-Technik hat sich bisher nur der auf den PC geladen, der ihn auch wirklich einsetzen wollte. Bei Windows XP sind jetzt alle diese Anwendungen und Funktionen Standard.

Sowohl die altbekannten als auch die neuen Funktionen bieten einen Service, der durchaus etwas für sich hat. Beispiel Zeitsynchronisation: Die neue Funktion von Windows XP stimmt die Uhrzeit des PCs mit einer Uhr im Internet ab. Natürlich wird dazu ein Internet-Server von Microsoft kontaktiert. Auch die neue Funktion Fehlerberichterstattung verspricht - zumindest langfristig - einen Nutzen für den Anwender: Sobald ein Programm abstürzt, schreibt Windows XP einen Fehlerbericht und gibt dem Anwender die Möglichkeit, ihn per Internet an Microsoft zu senden. So kann der Hersteller sein Betriebssystem weiter verbessern.

Allerdings ist das eben nur eine langfristige Auswirkung. Zunächst einmal erfährt Microsoft, welche Programme die XP-Anwender nutzen - eher ein Vorteil für Microsoft als für die Anwender. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Funktionen. Sie sind nicht grundsätzlich schlecht, teilweise sogar nützlich. Allerdings kann Microsoft auf diese Weise eine gigantische Datenbank aufbauen.

So schützen Sie sich

Grundsätzlich gilt: Microsoft hat dafür gesorgt, dass sich alle genannten Funktionen abschalten lassen. In der Regel geht das sogar sehr einfach. Im Media Player etwa lässt sich die Kontaktaufnahme zum Internet über "Extras, Optionen" kontrollieren. Die neuen Funktionen von XP können Sie ebenfalls einfach über die Systemsteuerung abstellen.

Die Zeitsynchronisation etwa lässt sich unter "Datum und Uhrzeit" abschalten oder auf einen anderen Internet-Server als den von Microsoft umlenken. Doch auch wenn sich jeder einzelne Punkt recht leicht beseitigen lässt, in der Summe wird es zeitaufwendig, das System dicht zu machen.

 

Gratis: XP Antispy 3.2 hält XP davon ab, Kontakt mit den Internet-Servern von Microsoft herzustellen. Dazu schaltet das Tool die entsprechenden Funktionen aus.

Wer sich die Arbeit leichter machen will, für den eignet sich die Freeware XP Antispy für Windows XP. Das Tool liest die betreffenden Einstellungen aus der Registry aus und präsentiert sie in der Bedienerführung. So lassen sich die kritischen Einstellungen bequem und schnell ausschalten.

Auskunftspflicht

Für den Fall, dass Sie bei der Zwangsaktivierung von Windows XP oder Office XP persönliche Angaben gemacht haben, haben Sie Rechte: Sie können von Microsoft Einsicht in die über Sie gespeicherten Daten verlangen.

Zusätzlich können Sie beantragen, dass diese Daten gelöscht werden. Schreiben Sie dazu einen Brief an Microsoft. und unter www.pcwelt.de finden Sie einen entsprechenden Formbrief . Das Schreiben gibt's ausserdem auf der Website des Rechtsanwalts Johannes Richard.

Sie müssen sich aber bewusst sein, dass Sie mit dem Brief an Microsoft natürlich Ihre Anonymität aufgeben. Microsoft will auf die Anfragen der Anwender in Zukunft umgehend antworten. In der Vergangenheit seien solche Anfragen oft an der falschen Stelle bei Microsoft gelandet und deshalb nicht beantwortet worden.

 

 

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